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Video/Montage: wab


Vierte Kandidatur Leidemann bei der nächsten Bürgermeisterwahl 2020
Anwohner frei

Kommentar von Walter Budziak, 5.1.2020

Mit einer „Weiterentwicklung unserer Stadt", die sie "fortsetzen und vorantreiben" wolle (WAZ, 12.12.2019), begründet Sonja Leidemann, SPD, ihre erneute Kandidatur bei der nächsten Kommunalwahl im kommenden Jahr. Es wäre ihre vierte Amtsperiode. Erstmals an die Rathausspitze gelangte die ehemalige Volkshochschulleiterin 2004. Die Bilder rund um die Fußgängerzone nach 15 Leidemannjahren zeigen, was bisher in "unserer Stadt" entwickelt und vorangetrieben wurde: Leerstand, Verfall, Tristesse.

Welche Impulse und Stimmungen die Wittener Innenstadt bei Besuchern und Kunden auslöst, können vielleicht Geschäftsschließungen, Kaufkraftabflüsse und Absatzeinbußen des Einzelhandels beantworten. Obwohl eigentlich Herz und Motor jeder Stadt und Maßstab im Wettbewerb mit umliegenden Städten, in Witten verwahrlost und verfault das Zentrum wie Fallobst auf der Winterwiese.

Immer wieder verwundern kann nur, welche Drogen im Rathaus offenbar verteilt und eingeworfen werden, um das reale Stadtbild derart ausblenden zu können, wie die eingestreuten Zitate aus offiziellen städtischen Imagevideos zeigen. Bei einem solchen Realitätsverlust ließe sich eine erneute Kandidatur der dafür Hauptverantwortlichen auch als dreist treffend bezeichnen.

Allgemein seit 75 Jahren als Stadtversteher politisch verantwortlich: durchgehend mehrheitlich SPD-Genossen, mittlerweile willig unterstützt von den Großkoalitionsgehilfen der CDU.

Ein Jahr und 41 Tage dauert das Trauerspiel der 59-jährigen Wittener Bürgermeisterin mit vertauschten Parteifarben schon länger als das Merkeloratorium in Berlin. Ein weiteres Fünf-Jahres-Abo mit Leidemann in der Rampenrolle scheint, anders als in Berlin, nach aktuellem Stand in Witten fast zwangsläufig, auch mit Hilfe der jung Wählenden. Die wissen zwar nicht, was wie in Witten läuft, die kennen als Kunden aber längst den Weg nach Bochum oder Dortmund. Und die öffentlichen Busse und Straßenbahnen pendeln jetzt nach neuen Fahrplänen vorausschauend häufiger. Ganz entgegen einer inoffiziellen Rathausdoktrin: Kein Kunde verlässt das sinkende Stadtzentrum.

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